Nah am Leben
Mit rund 200 Exponaten ehrt die Schau der Staatlichen Museen zu Berlin das 200-jährige Bestehen der weltweit größten, noch aktiven Berliner Gipsformerei. Der Werkstattcharakter der Gipsformerei wird in die Ausstellungsräume und das Ausstellungsdesign übertragen – in Form eines überdimensionalen Schwerlastregals. Der Transfer der Objekte in den musealen Kontext wird durch die Fusion und Begegnung des klassischen, weißen Museumsdisplays mit dem Werkstattregal betont.
Die konträren Welten werden dadurch verbunden. Die BetrachterInnen werden durch unterschiedliche Situationen geführt in der das Ausstellungsdesign eine Orientierungshilfe ist und auch gleichzeitig eine aktive Handlung fordert. Besuchende müssen ebenso aktiv werden, Themen erarbeiten und studieren. Sie werden in den Prozess der Entwicklung integriert und ihre Rezeption aktiviert.
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The Gipsformerei, Berlin’s plaster casting workshop, this year celebrates its 200th anniversary, and in recognition the Staatliche Museen zu Berlin has put together a special exhibition to showcase the technique of taking casts from life and nature. The exhibition is predicated on the idea that taking casts was the method of choice to – quite literally – get closest to life and death. The exhibitiondesign aims at underlining the ambivalence inherent to the exhibits on display. After all, the moulds and models from the Gipsformerei oscillate in their function between tools and museum exhibits, between objects in daily use and as collection items.
Pictures by © Schroeder Rauch, BfF Philipp Jester, 2019